Geld bestimmt unseren Lebensstandard und unsere Zukunftspläne. Das Thema Einkommen interessiert viele Österreicher. Schauen wir uns die Zahlen zum durchschnittseinkommen österreich genauer an.
Das gehalt in österreich zeigt große Unterschiede. 2023 lag das durchschnittliche Brutto-Monatseinkommen bei 2.990 Euro. Das einkommen pro kopf hängt von Branche, Qualifikation und leider auch vom Geschlecht ab.
Ein Zehntel der Arbeitnehmer verdient über 42.152 Euro brutto pro Jahr. Ein anderes Zehntel muss mit weniger als 969 Euro auskommen.
Besorgniserregend ist, dass ein weiteres Zehntel nur 1.313 Euro brutto pro Jahr verdient. Diese Gruppe gilt als armutsgefährdet.
Fakten & Details zum Thema Einkommen in Österreich
- Das durchschnittliche Brutto-Monatseinkommen in Österreich liegt bei 2.990 Euro
- Große Einkommensunterschiede: Top-Verdiener erhalten über 42.152 Euro, Geringverdiener unter 969 Euro brutto pro Jahr
- Ein Zehntel der Arbeitnehmer gilt mit 1.313 Euro Jahresbrutto als armutsgefährdet
- Frauen verdienen durchschnittlich 38% weniger als Männer
- Die Lohnsteuer wird progressiv berechnet, mit Steuersätzen von 0% bis 55%
- Jährliche Anpassung der Tarifstufen zur Vermeidung der kalten Progression
Aktuelle Einkommenssituation in Österreich
Österreichs Lohnstruktur zeigt spannende Trends. Der zweijährliche Allgemeine Einkommensbericht gibt einen tiefen Einblick in die Beschäftigungseinkommen. Er offenbart interessante Muster und Entwicklungen im österreichischen Arbeitsmarkt.
Durchschnittliches Brutto-Monatseinkommen
Das jährliche Brutto-Durchschnittsgehalt in Österreich beträgt 57.731 Euro. Dies entspricht einem monatlichen Durchschnittslohn von etwa 4.811 Euro. Nach Abzügen bleiben netto 38.623 Euro pro Jahr übrig.
Medianwerte und ihre Bedeutung
Der Medianwert des Einkommens liegt bei 50.633 Euro brutto jährlich. Die Hälfte der Arbeitnehmer verdient weniger, die andere Hälfte mehr. Dieser Wert zeigt ein realistischeres Bild der Einkommenssituation als der Durchschnitt.
Einkommensverteilung nach Dezilen
Die Einkommensverteilung zeigt deutliche Unterschiede:
Dezil | Jährliches Bruttoeinkommen |
---|---|
Unterstes Zehntel | Weniger als 13.566 Euro |
Mittleres Zehntel | 50.633 Euro |
Oberstes Zehntel | Mehr als 73.780 Euro |
Diese Zahlen zeigen die breite Spanne der Durchschnittslöhne in Österreich. Das oberste Zehntel verdient über 73.780 Euro jährlich. Das unterste Zehntel muss mit weniger als 13.566 Euro auskommen.
Diese Lohnunterschiede spiegeln die Vielfalt der Berufe und Qualifikationen wider. Sie zeigen auch die unterschiedlichen Verdienstmöglichkeiten in verschiedenen Branchen und Positionen.
Lohnunterschiede nach Berufsgruppen und Branchen
Österreichs Arbeitswelt zeigt große Gehaltsunterschiede zwischen Berufsgruppen und Branchen. Der AMS Gehaltskompass bietet einen Überblick über Arbeitnehmerbezüge in 15 Bereichen. Er umfasst insgesamt 91 Unterkategorien.
Top-Verdiener und Managementgehälter
Führungspositionen gehören oft zu den Spitzenverdienern. Im Bank-, Finanz- und Versicherungswesen sowie in der IT-Branche sind hohe Gehälter üblich. Diese übertreffen das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf deutlich.
Mittlere Einkommensgruppen
Viele Fachkräfte aus Bau und Elektrotechnik finden sich in mittleren Einkommensgruppen. Auch im Gesundheits- und Bildungssektor liegen die Gehälter oft im Mittelfeld.
Der durchschnittliche Stundenlohn in Österreich betrug 2022 17,49 Euro brutto.
Niedriglohnsektor
Im Niedriglohnsektor arbeiten oft Beschäftigte in Anlern- und Hilfsberufen. Der Stundenlohn liegt hier unter 11,66 Euro brutto. Betroffen sind häufig Bereiche wie Tourismus oder einfache Dienstleistungen.
Einkommensgruppe | Beispielbranche | Durchschnittlicher Stundenlohn (brutto) |
---|---|---|
Top-Verdiener | Finanzsektor | >30 € |
Mittlere Einkommensgruppe | Baugewerbe | 17,49 € |
Niedriglohnsektor | Tourismus |
Die Verdienststrukturerhebung findet alle vier Jahre statt. Sie analysiert Gehaltsunterschiede nach Branche, Beruf, Alter und Bildung. Diese Daten sind wichtig für wirtschaftspolitische Entscheidungen.
Die Erhebung zeigt die Vielfalt der Arbeitnehmerbezüge in Österreich auf. Sie bietet wertvolle Einblicke in die Lohnstruktur des Landes.
Geschlechterspezifische Gehaltsunterschiede
Österreich kämpft weiterhin mit Einkommensunterschieden zwischen Männern und Frauen. Diese Differenzen wirken sich auf das Haushaltseinkommen und das Wirtschaftswachstum aus. Die Lohnlücke beeinflusst viele Aspekte der österreichischen Gesellschaft.
Gender Pay Gap in Zahlen
2022 lag der Gender Pay Gap in Österreich bei 18,4%. Dies übertrifft den EU-Durchschnitt von 12,7% deutlich. Frauen verdienten im Median €25.704 brutto pro Jahr.
Männer hingegen erreichten €39.355. Bei Vollzeitbeschäftigten betrug der Unterschied 12,4%.
Teilzeitquoten bei Männern und Frauen
Teilzeitarbeit trägt wesentlich zu den Gehaltsunterschieden bei. Sie erklärt 2,6 Prozentpunkte der Lohnlücke. Teilzeitkräfte erhalten oft niedrigere Stundenlöhne.
Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit als Männer. Dies verstärkt die bestehenden Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern.
Ursachen der Einkommensunterschiede
Nur ein Drittel der Lohnunterschiede lässt sich durch messbare Faktoren erklären. Branche, Beruf und Arbeitszeit spielen eine Rolle. Die Branchenwahl macht 2,9 Prozentpunkte aus.
Frauen sind oft in Sektoren mit geringerem Verdienstpotenzial tätig. Dies trägt zur Vergrößerung der Gehaltsschere bei.
Faktor | Einfluss auf Gender Pay Gap |
---|---|
Branche | 2,9 Prozentpunkte |
Teilzeitarbeit | 2,6 Prozentpunkte |
Beschäftigungsdauer | 1,7 Prozentpunkte |
Beruf | 1,6 Prozentpunkte |
Programme wie „Frauen in Führungspositionen“ und „meine Technik“ fördern Frauen aktiv. Sie zielen darauf ab, die Gehaltsunterschiede zu verringern. Diese Initiativen unterstützen Frauen in verschiedenen Berufsbereichen.
Lohnnebenkosten und Steuerbelastung
Österreichs Lohnstruktur ist von hohen Abgaben geprägt. 2023 zahlte ein Single-Haushalt ohne Kinder 47,2% der Arbeitskosten als Steuern. Der OECD-Durchschnitt liegt bei 34,8%.
Brutto-Netto-Verhältnis
Österreichische Arbeitnehmer erhalten weniger Nettoeinkommen im Ländervergleich. In Bulgarien, Serbien und Albanien bleibt mehr vom Bruttogehalt übrig. Österreichs Lohnnebenkosten gehören zu den höchsten, besonders bei Spitzengehältern.
Steuerprogression und Tarifstufen
Die Einkommensteuer in Österreich ist progressiv gestaltet. Die Lohnsteuertabelle 2025 sieht verschiedene Stufen vor:
- Bis 13.308 Euro: 0% Steuersatz
- Über 1.000.000 Euro: 55% Steuersatz
Der Spitzensteuersatz von 55% gilt bis 2025 für Einkommen über 1 Million Euro. Seit 2023 werden die Steuergrenzen an die Inflation angepasst.
Sozialversicherungsbeiträge
Das österreichische Sozialversicherungssystem ist teuer, bietet aber umfassende Leistungen. Arbeitgeber zahlen zusätzlich etwa 9% des Bruttogehalts an Lohnnebenkosten.
Österreich hat im Gegensatz zu Rumänien, Slowenien und Ungarn eine Höchstbeitragsgrundlage für Sozialversicherungsbeiträge.
Land | Lohnnebenkosten | Besonderheiten |
---|---|---|
Österreich | Hoch | Höchstbeitragsgrundlage |
Rumänien | Variabel | Keine Höchstbeitragsgrundlage |
Bulgarien | Niedrig | Einheitlicher Steuersatz von 10% |
Fazit
Die Einkommenssituation in Österreich ist vielfältig. Vollzeitbeschäftigte verdienen im Schnitt 57.731 Euro brutto pro Jahr. Nach Abzügen bleiben etwa 38.623 Euro netto übrig.
Gehälter schwanken stark zwischen Branchen und Regionen. Spitzenpositionen in IT und Finanzen zahlen überdurchschnittlich gut. Vorarlberg führt mit 60.000 Euro Jahresgehalt, das Burgenland liegt mit 45.000 Euro hinten.
Ausbildung und Erfahrung beeinflussen das Einkommen stark. 22% der Beschäftigten verdienen unter 2.000 Euro netto. Nur 5% erhalten über 5.000 Euro netto.
Die Gehaltsspanne ist groß. In der Gastronomie beginnt sie bei 27.000 Euro. In der Pharmaindustrie kann man bis zu 80.000 Euro verdienen.